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Die Auswirkungen des Coronavirus auf China und den Rest der Welt

Das Coronavirus hat das "Business as usual" in China und folglich auch im Rest der Welt gestört. Die drei größten chinesischen Häfen haben ihre maximale Containerkapazität erreicht. Dies hat sowohl die nationale als auch die internationale Lieferkette für verschiedene Industriezweige, einschließlich der Vieh- und Fleischwirtschaft, unterbrochen. Auch der Export nach China hat sich verlangsamt. Zusätzlich zu diesen kurzfristigen Auswirkungen wird das Virus wahrscheinlich auch einige langfristige Auswirkungen auf die chinesische und globale Wirtschaft haben.

Unmittelbare Folgen für China 

COVID-19 stammt aus China, das auf diversen Ebenen stark von der Krankheit betroffen war. Die chinesische Wirtschaft spürt jetzt bereits die Auswirkungen, die sich im weiteren Verlauf des Jahres fortsetzen werden. 

Die drei größten Häfen des Landes haben ihre maximale Containerkapazität erreicht, was zu Problemen bei der Verteilung und Auslieferung von sowohl Im- als auch Exportware führt.  Zudem sind bestimmte Produkte weniger nachgefragt.  Die Chinesen verlassen derzeit ihr Zuhause nur selten oder gar nicht. Sie bleiben nicht nur aus Angst vor der Krankheit daheim, sondern auch, weil die Regierung strenge Reisebeschränkungen erlassen hat. Das verleiht dem E-Commerce Impulse. Der gesteigerten Nachfrage kann u. a. wegen der zuvor genannten Logistikprobleme in den Häfen der Volksrepublik nicht entsprochen werden.

Häfen haben ihre maximale Kapazität erreicht

Die Kühlcontaineranschlüsse in Shanghai, Ningbo und Tianjin sind voll belegt. Wegen der Kapazitätsengpässe ist verderbliches Frachtgut teilweise in Mitleidenschaft gezogen. Manche Container wurden notgedrungen nach Hongkong, Japan, Singapur oder Südkorea verschifft, wo sie zwischengelagert werden.

Die Exportindustrie trägt die Konsequenzen. CMA CGM, MAERSK, ONE, APL und ZIM erheben pro Container Zusatzkosten von $ 1000 für die Verschiffung von Kühlcontainern von den chinesischen zu den o. g. Häfen.   

Ursachen für den Rückstau in den chinesischen Häfen 

Neben dem Mangel an Hafenarbeitern gehören die strengen Reisebeschränkungen in China zu den Hauptursachen für den Rückstau in den chinesischen Häfen. Anlässlich des chinesischen  Neujahrsfestes kehrten die meisten Hafenarbeiter an ihren Geburts- oder Wohnort zurück.  Just zu diesem Zeitpunkt brach das Coronavirus in China aus, was die Regierung dazu veranlasste, die Urlaubszeit zu verlängern und der Bevölkerung Reisebeschränkungen aufzuerlegen. Die Beschränkungen waren übrigens viel strenger als während der SARS-Epidemie. Infolgedessen war es für die (Hafen-)Arbeiter schwierig oder sogar unmöglich, an ihren Arbeitsplatz zurückzukehren, was zu einem langfristigen Personalmangel in den Häfen führte.  

Das chinesische Neujahrsfest markiert den Konsumhöhepunkt in der Volksrepublik. Die Kühlcontainer waren prall gefüllt mit Produkten für die Festtage, die nicht konsumiert weden konnten. Sowohl der Personalmangel, als auch das überschwängliche Produktangebot anlässlich des Neujahrsfestes trugen zu dem Container-Stau in den Häfen bei.  

Die Chinesen kehren allmählich wieder an ihren Arbeitsplatz zurück, da die Reisebeschränkungen gelockert werden. Sobald das Virus unter Kontrolle ist, tritt schnell eine Verbesserung ein.  Es wird allerdings einige Zeit ins Land streichen, bis sich die Lage normalisiert hat.

Verlangsamung der Exporte nach China

Inzwischen steht fest, dass sich der Rückstau in den Häfen negativ auf die Fleischexportmengen ausgewirkt hat. Dies ist dem zusätzlichen Risiko beim Export nach China und den o. a. Zusatzkosten auf den Frachtpreis geschuldet. Beide Ursachen führen wiederum zu einer Aufstockung der Lagerbestände, was ebenfalls mit zusätzlichen Kosten verbunden ist und zu Herausforderungen in puncto Produkthaltbarkeit führt.

Weitere zu berücksichtigende Faktoren 

Voraussichtlich werden diverse Foodservice-Ketten und selbstständige Unternehmen Konkurs anmelden. Ferner werden die Mitarbeiter zahlreicher chinesischer Unternehmen nicht entlohnt, was sich auf den Lebensstil auswirken wird.

Darüber hinaus stehen die ländlichen Gebiete vor Herausforderungen:  Die Landwirte bekommen nicht genug Futter für ihre Tiere, die entweder mit kleinen Rationen auskommen müssen oder verhungern und sterben. Vielfach können die Landwirte ihre Rinder auch nicht schlachten lassen, weil es an Transportfahrzeugen mangelt und die Schlachthöfe außer Betrieb sind.

Globale wirtschaftliche Auswirkungen

Die globalen wirtschaftlichen Auswirkungen des Coronavirus - und die Schwierigkeiten Chinas im Umgang damit - beeinträchtigen den Fleischhandel und die Fleischindustrie. Aber sie sind nicht die einzigen Leidtragenden. Auch andere Branchen sind von Störungen in der Lieferkette betroffen. Darüber hinaus gehen die Einnahmen durch chinesische Touristen, die früher einen bedeutenden Beitrag zu einer Reihe von Volkswirtschaften geleistet haben, zurück. 

Konsequenzen für verschiedene Branchen

Die Fleischwirtschaft weiß um die Probleme in der chinesischen Lieferkette. Darüber hinaus sind die Auswirkungen insbesondere bei billigen generischen Tierheilmitteln und Low-Tech-Additiven spürbar. Es ist auch sehr wahrscheinlich, dass die Produktivität auf einigen asiatischen Märkten sinkt. Ferner werden sich infolge von Fabrikschließungen und Rückstaus in chinesischen Häfen neue Lagerbestände und/oder Ausrüstungen ansammeln.  

Geringere Einnahmen aus dem Tourismus

Chinesische Touristen sind eine wichtige Einnahmequelle für zahlreiche Länder. Diese Einnahmequelle versiegt nun, weil derzeit nur sehr wenige Chinesen verreisen. Die meisten Chinesen haben mit Transportproblemen im Inland zu kämpfen, geschweige denn im Ausland, und bleiben zu Hause. Reisewillige Chinesen werden in zahlreichen Ländern ausgebremst, da die Einreise an eine vorherige Quarantänezeit gebunden ist.

Die Auswirkungen in beliebten Urlaubszielen sind klar: weniger chinesische Touristen bedeuten weniger Einnahmen für Hotels, Restaurants, Geschäfte, usw. Der Einkommensverlust durch chinesische Touristen ist nicht unerheblich. Um ein Beispiel zu nennen: 25 Prozent der thailändischen Touristen sind Chinesen, und Chinesen geben im Durchschnitt 2.000 Dollar für ihren Urlaub aus.